Freitag, 13. Oktober 2017

Fröhliche Truppe trotz Krebs

Waltraud Rottenberg wollte nach ihrer Krebserkrankung eigentlich nicht in die Selbsthilfegruppe. "Ich dachte, da sind lauter Kranke, die jammern." Ein Besuch belegte das Gegenteil. Heute sagt die Mantelerin voller Überzeugung: "Wir sind eine fröhliche Truppe."

Vor zehn Jahren hat Waltraud Rottenberg sogar die Leitung der Selbsthilfegruppe nach Krebs Weiden 2 - so der offizielle Name - übernommen. Die feiert am 12. Oktober ihr 20-jähriges Bestehen. Anlass für ein Interview mit der 59-jährigen Chefin.

Wie kam es zur Gründung der Selbsthilfegruppe? 

Waltraud Rottenberg: Edeltraud Hausel, die Frau des früheren Ärztlichen Direktors der Kliniken Nordoberpfalz AG, hat die Selbsthilfegruppe im Oktober 1997 aus der Taufe gehoben. Zum ersten Treffen kamen drei Interessierte, aber es wurden schnell mehr.

Sie selbst waren damals noch nicht dabei. 

Stimmt. Ich bin erst vor 12 Jahren dazu gestoßen. Frau Hausel hat ihre Arbeit sehr gut gemacht. Dass sie die Leitung abgab, lag nur an den Vorgaben des neuen Dachverbands. 2007 ist die Gruppe nämlich der Bayerischen Krebsgesellschaft beigetreten, und die schreibt vor, dass die Gruppenleitung in den Händen eines Betroffenen liegen muss.

Wie viele Mitglieder zählt Ihre Gruppe aktuell? 

Wir haben 28 Mitglieder, 20 bis 23 Personen bilden den harten Kern. Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag im Monat. Insgesamt gibt es drei Selbsthilfegruppen nach Krebs in Weiden, eine davon widmet sich speziell Leukämie- und Lymphom-Erkrankungen. In unserer Gruppe ist praktisch jede Krebserkrankung vertreten, vom Brustkrebs über Lungen- oder Nieren- bis zum Prostatakrebs.

Das klingt jetzt aber wirklich so, als gäbe es bei den Gruppentreffen nicht viel zu lachen. 

Das täuscht. Natürlich werden bei den Treffen auch sehr ernste Themen behandelt. Aber ein Großteil unserer Mitglieder ist bereits seit Jahren dabei, hat die Krankheit gut überstanden und kann den Neuerkrankten dadurch gut zur Seite stehen. Sie motivieren die Neuen durch ihr Beispiel und bauen sie auf.

Was haben Sie für Tipps parat? 

Wir raten vor allem dringend dazu, alle Vorsorge- und Nachsorgetermine wahrzunehmen. Wenn jemand die Diagnose Krebs bekommen hat, fällt er zunächst mal in ein Loch. Er weiß nicht, was auf ihn zukommt. Wenn man in diesem Loch ist, muss man sich Hilfe holen. In unserer Gruppe sieht er, dass viele die Krankheit überstanden haben. Das nimmt den Betroffenen ein bisschen die Angst. Anfangs ist es wichtig, den Leuten zuzuhören, sie zu trösten und auch mal in den Arm zu nehmen. Durch unsere Mitglieder erkennen sie, dass das Leben in den meisten Fällen weitergeht. Unsere "alten Hasen" können ihnen viele Ratschläge geben, zum Beispiel zum Thema Ernährung. Viele Krebskranke haben nach der Chemotherapie einen Metallgeschmack im Mund, so dass ihnen nichts schmeckt. Denen raten wir zum Beispiel, dass sie kandierten Ingwer oder Ingwerbonbons kauen, dann wird es etwas besser. Aus unserer Gruppe heraus hat sich außerdem eine Walkinggruppe gebildet, die einmal pro Woche losmarschiert.

Sie organisieren auch Vorträge, greifen Fachthemen auf. Welche sind das zum Beispiel? 

Wir hatten schon Vorträge über Darmkrebs, Strahlentherapie, Brustkrebs, Erbrecht, Patientenverfügung oder vor kurzem sogar über die Gestaltung einer Beerdigung. Das hat sich ein Mitglied ausdrücklich gewünscht und war sehr interessant. Wir unterhalten außerdem gute Kontakte zum Klinikum, zur Palliativstation und zu Krankenkassen.

Woher kommen Ihre Mitglieder und sind deren Angehörige auch willkommen? 

Wir haben Teilnehmer bis aus Wernberg, Pfreimd und Freihung, aber die meisten stammen aus dem Bereich Weiden-Neustadt. Natürlich sind Angehörige gerne gesehen. Wir haben einige Ehepaare in der Gruppe, bei denen beide Partner von Krebs betroffen sind. Wir haben aber auch einen Mann bei uns, dessen Frau inzwischen verstorben ist und der als Nicht-Betroffener weiter zu unseren Treffen kommt, mir sogar ab und zu Arbeiten abnimmt. Das finde ich einfach klasse. Die Stimmung bei uns in der Gruppe ist sehr gut und oft locker und lustig.

Gibt es irgendwelche Vorgaben für die Treffen? 

Wir haben uns nur eines geschworen: Alles, was wir besprechen, bleibt unter uns. Manchmal sind es ja doch sehr heikle oder intime Themen. Bei unseren Treffen beim Sparrer-Wirt in Letzau haben wir immer den Wintergarten für uns, so dass keine anderen Gäste mithören können. Dort feiern wir am 12. Oktober ab 14.30 Uhr auch unser 20-jähriges Bestehen.

Die Selbsthilfegruppe nach Krebs Weiden 2 steht allen Interessenten offen. Ansprechpartnerin ist Waltraud Rottenberg, Telefonnummer 09605/1251.


https://www.onetz.de/weiden-in-der-oberpfalz/vermischtes/selbshilfegruppe-weiden-2-feiert-20-jaehriges-froehliche-truppe-trotz-krebs-d1786294.html

www.radeln-gegen-krebs.de

www.Radeln-gegen-Krebs.de

Opa Hans


Hans Böge aus Reher in Schleswig Holstein wurde 1946 geboren.

Im Alter von 12 Jahren erkrankten die Eltern an Krebs.
Hausärzte und Kliniken hatten kaum Erfahrung mit Krebserkrankungen.
Als Kind musste er die Eltern pflegen.
Pflegedienste und Pflegeeinstufungen waren damals unbekannt.
Nach dem Tod der Eltern kam er in der Nachbarschaft bei einem Bauern, der eine billige Arbeitskraft suchte, unter.
Schlafen musste er neben dem Pferdestall.
Probleme, und die hatte er reichlich, besprach er mit dem besten Freund, mit dem Ackergaul.

Seine Jugend war geprägt von Krankheiten und Armut.

Sein leben lang rauchte er Zigaretten.

Im Alter von 15 Jahren wollte er sich nicht mehr weiter ausbeuten lassen und ging zu einem Verwandten nach Berlin.

Da fand er Unterstützung, dort konnte er eine Ausbildung machen.

Dort arbeitete er dann bis zur Rente bei der Flughafengesellschaft.

Als Rentner ließ er sich in Reher in Schleswig Holstein, seiner alten Heimat, nieder.

Dort engagierte er sich im Sozialverband VDK. leitete dort einen Ortsverein mit über 400 Mitgliedern.

Für diese bearbeitete er unter anderem Schwerbehinderangelegenheiten und Rentenfälle.

2009 begleitete er einen an Zungenkrebs erkrankten Freund durch diese schwere Lebensphase, bis dieser Freund letztlich an Zungenkrebs verstarb.

Im Jahre 2010 erhielt Opa Hans selbst die Diagnose "Zungenkrebs" !

Es folgten mehrere Operationen, unter auch der Verlust der Sprache.

Aber mit einem unheimlichen Lebenswillen besiegte Opa Hans damals den Krebs.

Zu  regelmässigen Kontrolluntersuchungen muss er sich seitdem immer wieder in der Klinik vorstellen.

Zur Überraschung seiner Ärzte und seiner Familie entschloss er sich dazu als Radfahrer durch Deutschland zu fahren und die Bevölkerung aufzuklären.

Das Universitätsklinikum Schleswig - Holstein war dabei sein erster Partner.

Im Jahr 2013 fuhr er die erste Spendentour


www.radeln-gegen-krebs.de

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