Dienstag, 3. November 2015

Chiligeschmackstoff killt Blutkrebszellen

Capsaicinoide, Moleküle, die die Chilis scharf machen, eignen sich zur Bekämpfung von Blutkrebszellen. Eine derartige Adaption des Geschmacksstoffs ist Forscher der Universität Leipzig gelungen. Die Ergebnisse der Arbeit wurden in "ACS Chemical Biology" veröffentlicht.
"Naturstoffe haben eine 'angeborene' Fähigkeit zur Bindung an Eiweiße. Diese Fähigkeit resultiert aus der gemeinsamen Entwicklung von Naturstoffen und Eiweißen im Laufe der Evolution. Daher sind die chemischen Strukturen vieler Medikamente auch von Naturstoffen abgeleitet", erklärt Studienleiter Thorsten Berg. Der "Trick" bestehe darin, dem Naturstoff eine bestimmte chemische Gruppe hinzuzufügen, welche zur Bindung an eine Gruppe von Eiweißen benötigt wird, die eine wichtige Funktion für das Überleben von Blutkrebszellen spielen. Diese Bindung des veränderten Naturstoffs an ein Eiweiß der Blutkrebszellen führt dazu, dass diese Zellen absterben.
"Unsere Methode ermöglicht es, gezielt die biologischen Eigenschaften von Naturstoffen zu verändern", sagt Berg. Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten zur Beeinflussung und Untersuchung biologischer Vorgänge mit chemischen Substanzen. Eine mögliche Anwendung dieser neuen Methode ist das schnelle Auffinden chemischer Substanzen, deren weitere Optimierung zur Entwicklung von Wirkstoffen gegen menschliche Krankheiten führen könnte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen